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Zuwachs im Depot: Aktienkauf Wacker Chemie AG

Traditionsreicher Spezialchemiehersteller mit aufstrebender Biotech-Sparte

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Mehr als “nur” Weltmarktführer für Polysilicium und Silicium

Wie bereits im letzten Aktienkauf-Artikel (Aktienkauf AbbVie) angesprochen, habe ich mir im Zuge meiner Pharma- und Biotech-Käufe auch die Papiere der Wacker Chemie AG kürzlich ins Depot geholt. Welches Zukunftspotenzial ich für das Unternehmen sehe und weshalb die Aktie aus meiner Sicht derzeit attraktiv bewertet ist, will ich dir heute näher erläutern.

 

Konkret habe ich im März als Erstanlage 10 Aktien zu einem Kurs von 113,50 EUR erworben. Diesen Anlass möchte ich nutzen, um dir das Unternehmen und die Aktie genauer vorzustellen. Natürlich gehe ich auch darauf ein, warum ich mir diese Aktie gerade jetzt gekauft habe. 

 

Ich habe die Aktie über den Scalable Capital Prime Broker gekauft, ein Flatrate-Depot für 2,99 EUR im Monat. Alternativ kannst du bei Scalable auch ein Gratis-Depot ("Free Broker*") eröffnen, dann zahlst du nur 0,99 EUR pro Trade, und ein Sparplan ist sogar kostenlos mit dabei.

Im Sinne der Transparenz siehst du hier zunächst meinen Kaufbeleg.

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Wacker Chemie - Bayrisches Familienunternehmen und Global Player

Falls dir beim Namen "Wacker" erst einmal der Fußballverein einfällt, liegst du gar nicht falsch: Der SV Wacker Burghausen hat es immerhin mal bis in die zweite Bundesliga geschafft und ist quasi als Werksklub am Stammsitz des Chemieunternehmens entstanden, das bis heute als Hauptsponsor agiert.

 

Inzwischen liegt die offizielle Firmenzentrale von Wacker in München, produziert und geforscht wird jedoch weiterhin (unter anderem) im gut 100 km entfernten Burghausen an der österreichischen Grenze. Aber von vorne: Wie passt die Wacker Chemie AG in meine Serie zu Pharma- und Biotech?

 

Fundament des Familienunternehmens (<30% Free Float) ist bis heute die Spezialchemie. 70 % der rund 4,7 Milliarden Euro Gesamtumsatz 2020 basieren auf Silicium-Produkten. Bei Silicium und Polysilicium zählt Wacker zu den Weltmarktführern. Wie in der Branche üblich, ist das Anwendungsspektrum der Produkte dabei sehr breit und reicht "vom Kosmetikpuder bis hin zur Solarzelle".

 

Photovoltaik und Elektronik sind Kernmärkte, gemeinsam mit der Baubranche, die für das Segment Polymers am wichtigsten ist. Große Hoffnungen beruhen vor allem auf der wachstumsstarken Region Asien sowie dem dortigen Bestreben, erneuerbare Energien zu fördern. Dabei gilt es für Wacker, neben der Beibehaltung der Qualität, immer effizienter und kostengünstiger anbieten zu können, um dauerhaft stark positioniert zu bleiben. Hierfür wurde bereits ein Optimierungsprogramm aufgelegt, im Oktober hat man den Abbau von 1.200 Stellen bis Ende 2022 angekündigt.

 

Gleichzeitig arbeitet man seit einiger Zeit verstärkt daran, neue Umsatzfelder zu erschließen. Sowohl organisch als auch durch eine größere Akquisition in Amsterdam (2018) wurde so auch das Segment Biosolutions aufgebaut. Damit positioniert die Wacker Chemie AG sich zusätzlich als Hersteller von Pharmaproteinen und Impfstoffen, sprich in der Pharma- und Biotech-Industrie. Auch Nahrungsergänzungsmittel und Zusätze für Lebensmittel sind im Programm. Ganz aktuell wird der Kapazitätsausbau für Covid-19-Impfstoffe als Lohnhersteller von CureVac in Angriff genommen, was kurzfristig attraktive Gewinne versprechen dürfte und die große Chance bietet, in diesem Markt die Bekanntheit zu erhöhen.

 

Weitere Fakten zum Unternehmen kannst du dem Wacker-Snapshot entnehmen:

 

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Dass Wacker Wachstum und Zukunftsmärkte kann, haben sie übrigens schon einmal bewiesen. Bereits 1968 wurde die Tochterfirma Chemitronic gegründet, die inzwischen eigenständig unter dem Namen Siltronic im MDAX firmiert und zu einem der weltweit größten Hersteller von Silizium-Wafern für die Halbleiterindustrie aufgestiegen ist.

 

Mehr zu Siltronic (WKN: WAF300) und weiteren spannenden Titeln aus der Halbleiterindustrie findest du auch in meiner Halbleiter-Aktien Datenbank.

 

 

Die Aktien-Story: Erneuerbare Energien, Pharma und Biotech als künftige Wachstumsbringer

Genau diese neuen Geschäftsbereiche stärken die Story der Wacker-Aktie. Man hat sich in Zukunftsbranchen gut positioniert, um langfristig erfolgreich zu sein und die Abhängigkeit vom Silicium-Markt zu reduzieren. Zwar ist das Potenzial gerade beim Polysilicium als wesentliches Produkt für die Halbleiterindustrie weiterhin groß - die Konkurrenz jedoch ebenfalls.

 

Ausgerufenes Ziel ist es, das Wachstum der weltweiten Chemieproduktion zu übertreffen, insbesondere in noch jungen Märkten und Absatzregionen. 

Helfen dürfte hier der Bauboom, der das globale Geschäft mit Polymeren beflügelt. Auch der Megatrend Elektromobilität kommt Wacker zugute, unter anderem liefern sie Silicongele und Siliconvergussmassen zum Schutz wichtiger Sensoren und Elektronikkomponenten. Der Bereich Erneuerbare Energien wird über die starke Basis in der Solarbranche hinaus mit einem Entwicklungsprojekt für grünen Wasserstoff und erneuerbares Methanol anvisiert, das gemeinsam mit der Linde GmbH (Hinweis: die Linde Aktie befindet sich ebenfalls in meinem Depot) vorbereitet wird und aktuell im Wettbewerb um EU-Fördermittel die nächste Runde erreicht hat.

 

Nicht zuletzt gibt eine Pressemeldung Anlass für Wachstumshoffnungen: Der Verkauf der verbliebenen knapp 31 % Anteile an der Wafer-Tochter Siltronic soll rund 1,3 Milliarden Euro in die Kassen spülen. Damit dürften die flüssigen Mittel für Investitionen in Wachstum durch Innovation und Akquisitionen in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen.

 

 

Die Fakten: Umsatz, Gewinn und Dividende müssen zuverlässiger werden

Seit dem Corona-Crash hat die Aktie sich im Kurs beinahe vervierfacht und damit so manchen Index deutlich geschlagen. Dieses Momentum darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass man bei längerer Rückschau über viele Zeitperioden mit Wacker Verlust gemacht hat. Hätte ich 2006 die ersten 1.000 Euro in die Aktie investiert, wären daraus bis heute nur 1,278 Euro geworden - eine klar unterdurchschnittliche Rendite. Vom Höchstkurs aus 2007 ist die Aktie noch gut 70 Euro entfernt.

 

 

Die Ursache liegt in der unsteten Unternehmensentwicklung. Weder Umsatz noch Gewinn konnten von Jahr zu Jahr gesteigert werden. Wobei der besonders deutliche Gewinneinbruch 2019 vor allem auf Sondereffekte durch eine außerplanmäßige Abschreibung auf den Bilanzwert von Polysilicium-Anlagen zurückzuführen ist. Besser sieht der Free Cashflow aus, 2020 belief dieser sich auf gut 647 Millionen Euro. Etwas unglücklich wirkt das kontinuierlich sinkende Eigenkapital, dies gilt es also im Auge zu behalten.

 

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Quelle: Aktienfinder

 

In Sachen Dividende ist Wacker ein Wackelkandidat. Der Blick auf die letzten zehn Jahre zeigt: Hier geht es rauf und runter. Offensichtlich hat die Eigentümerfamilie wenig Interesse daran, reine Dividendeninvestoren anzuziehen. Dafür sind die Sprünge zu drastisch und die Dividendenrendite zu gering. Aktuell soll die Dividende aber immerhin von 0,50 EUR auf 2 EUR angehoben werden. Gleichzeitig ermöglicht eine eher niedrige Dividende eben genau das, was ich hier erwarte: Investitionen in Wachstum.

 

 

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Quelle: Dividenden Chart Pro +

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Für Wachstum sprechen ebenfalls der oben genannte Free Cashflow und die Einschätzungen vieler Analysten und Experten, die sich über die letzten 12 Monate zunehmend im Aktienkurs widergespiegelt haben. Sustainalytics attestiert dem Management zudem Stärke in Bezug auf den Umgang mit ESG-Risiken, was für die zukünftige Aktienbewertung nicht zu unterschätzen ist.

 

Mein Fazit: Momentum-Wert mit hohem Wachstumspotenzial

Der freaky finance Score von 5,1 (siehe unten) bestätigt: Wacker ist keine Aktie, die man sich aufgrund der vergangenen Performance zur aktuellen Bewertung zwingend ins Depot legen muss. Zwar sind eine über 100-jährige Firmenhistorie sowie die Positionierung als Weltmarktführer verschiedener Produkte bemerkenswert, doch als Aktie zählt Wacker im historischen Branchenvergleich nicht zu den Top-Werten. Dennoch sehe ich hier die Chance auf einen echten Gamechanger.

 

Wenn sie es nämlich schaffen, aus ihrer bestehenden Marktstellung heraus weiter hohe und margenträchtige Umsätze zu generieren, und gleichzeitig die aussichtsreichen Geschäftsfelder Erneuerbare Energien, Pharma, Bio- und Medizintechnik ausbauen, dürfte das Interesse der Investoren absehbar noch stärker werden - und damit auch der Aktienkurs. Die finanzielle Basis dafür ist vorhanden, der operative Anfang ist gemacht. Seit meinem Kauf geht der Kurs kontinuierlich nach oben - alles Weitere gilt es nun zu beobachten.

 

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Bisher sieht der Einstiegszeitpunkt also gut aus. Wenn die guten Aussichten sich bestätigen, spielt das langfristig aber hoffentlich weniger eine Rolle.

 

Für die, die auf den Durchschnittskostenansatz setzen, bieten die beiden Neo-Broker Scalable Capital Broker (zum Scalable Capital Broker*) und Trade Republic (zu Trade Republic*) gebührenfreie Aktiensparpläne.

 

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Für Aktien-Ideen gibt es natürlich viele unterschiedliche Quellen. In diesem Fall war es tatsächlich einfach so, dass ich beim Joggen den WELT-Podcast "Alles auf Aktien" gehört habe, der mich dazu inspiriert hat, das Unternehmen genauer anzuschauen und am Ende auch die Aktie zu kaufen. Die Vielseitigkeit des Unternehmens hat mich ziemlich schnell geflasht. Für so etwas bin ich als Extrem-Diversifikator leicht empfänglich. Aber auch die von Wacker beackerten Felder halte ich für spannend und vor allem zukunftsfähig.

 

Zum guten Schluss der freaky finance Score - meine Aktienbewertung

Um meine Aktienkäufe auch anhand eines eindeutigen Scores miteinander vergleichen zu können, habe ich eine spezielle Bewertungslogik entwickelt. Anhand von sieben bestehenden Aktien-Ratings, die für mich besonders relevant sind, ergibt sich eine Punktzahl zwischen 0 und 10 - der "freaky finance Score". Da ich sowohl in Dividenden- als auch in Wachstumswerte investiere, berücksichtigt der Score beide Sichtweisen, ergänzt um die Finanzkraft eines Unternehmens. Auf der Tachonadel schwenkt eine Aktie ab Score 6 in den grünen Bereich, unter 2 ist sie klar rot. 

 

Für Wacker Chemie ergibt sich ein aktueller Score von 5,1, was für mich ins Bild passt. Während kontinuierliche Ergebnissteigerungen sich bislang nicht darstellen ließen, ist die Basis solide und das Geld für Investitionen in Wachstum vorhanden. Selbstverständlich kann der Score im Zeitverlauf schwanken - meine Bewertung hier bezieht sich immer auf denselben Tag wie die im Text genannten Kennzahlen zur Aktie.

 

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Im Detail errechnet sich der Score gleichgewichtet aus dem prozentualen Ergebnis der folgenden sieben Bewertungen:  Traderfox Qualitäts-, Dividenden- und Wachstums-Check sowie High-Growth-Investing- und Dividendenadel-Bewertung, Aktienfinder.net-Ranking und Pietrowski-F-Score (Quellen: Traderfox.de und Aktienfinder.net). 

 

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Lieber passiv über ETFs profitieren?

Wer seine Aktienanlagen lieber breiter streut oder die Anlage in Einzeltitel scheut, der kann auch in einen der zahlreichen Fonds investieren, in denen Wacker Chemie vertreten ist. Insgesamt haben 2 ETFs die Aktie in ihren Top 10 Bestandteilen enthalten. Mit 4 % ist Wacker das größte Gewicht im First Trust Germany AlphaDEX UCITS ETF WKN: A14S1P | ISIN: IE00BWTNM966 (extraETF.com).

  

Hinweis: Alle in diesem Artikel genannten Zahlen, Daten und Fakten beruhen auf Erkenntnissen am Tag der Veröffentlichung dieses Artikels. Alle Angaben ohne Gewähr.

 

 

 

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Titelbild: https://www.siltronic.com/de/presse/medien.html zur freien Verfügung; bearbeitet von V.  Willkomm)


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