Digitale Zahlungsdienste als neue Alternative im Finanzmarkt

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Im Zuge der Digitalisierung erobern seit einigen Jahren immer mehr Online-Zahlungsdienste den Finanzmarkt und bieten zahlreichen Sektoren eine wichtige Alternative zu klassischen Transaktionsmethoden. Sowohl das Business als auch die Verbraucher schätzen die Vorzüge der digitalen Zahlungsdienstleister aufgrund ihrer Handhabung und Schnelligkeit. Die Nutzung ist jedoch auch mit einigen Nachteilen verbunden. 

 

 

Steigende Popularität der digitalen Zahlungsdienstleister

Mit seiner Gründung im Jahr 2000 legte PayPal den Startschuss für den digitalen Geldtransfer über Online-Zahlungsdienste. Die flächendeckende Verbreitung erfolgte nach der Etablierung des Smartphones in der Allgemeinbevölkerung. Viele Sektoren begannen ihren Kunden Online-Zahlungsdienste als alternative Transaktionsmethode anzubieten. 

 

Die Gaming-Industrie ist in dieser Hinsicht ein wahrer Pionier. Wichtige Unternehmen wie Steam, Google Play, Online-Casinos oder Server für klassische Spiele starteten zügig eine Kooperation mit den innovativen Zahlungsdienstleistern. Heute sind Anbieter wie PayPal, Apple Pay, Skrill oder NETELLER bedeutsame Komponenten des Zahlungsverkehrs im Gaming. Die Kunden können sich in der Regel über die Website des Gaming-Unternehmens in ihr Konto einloggen und den erwünschten Geldtransfer über die angebotenen Online-Zahlungsdienste ausführen. Zusätzlich zu dieser Praxis stellen einige Gaming-Akteure, wie Anbieter von Online-Poker, ihren Kunden zur Verwaltung der Online-Transaktionen Software für digitale Geräte zur Auswahl. Andere Branchengrößen wie Steam unterstützen dagegen die digitalen Zahlungen mit Guthabenkarten. 

 

Doch die Zusammenarbeit mit Online-Zahlungsdiensten beschränkt sich natürlich nicht nur auf die Gaming-Industrie. Mittlerweile sind zahlreiche Branchen ihrem Beispiel gefolgt. Vom Textileinzelhandel über Gastronomie bis hin zur Kommunalverwaltung ist kaum ein Bereich des Lebens bezüglich Finanzen ohne die Online-Zahlungsdienste vorstellbar. Besonders Kleinunternehmen und Selbstständige, die ihre Waren über das Internet anbieten, profitieren davon und können ihre Einnahmen deutlich erhöhen. Die Gründe für die weitverbreitete Nutzung liegen dabei klar auf der Hand. 

 

 

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Vorteile der Online-Zahlungsdienste

Digitale Zahlungsdienste versprechen ihren Kunden eine schnelle und unkomplizierte Abwicklung des Geldtransfers. Zur Registrierung benötigen die Nutzer eine E-Mail-Adresse, die sie einfach über ein Passwort absichern. Generell ist die Anmeldung nicht mit Kosten verbunden. Nach der Erstellung eines digitalen Kontos können die Nutzer problemlos in Sekundenschnelle Transaktionen via Computer oder Mobilgeräte ausführen. Dabei kann der Zahlungsverkehr sowohl über die Webseite des Dienstleisters als auch über Apps stattfinden. Lange Wartezeiten wie bei Überweisungen oder Lastschriftverfahren sind hierbei nicht der Fall. Wichtige Marktführer wie PayPal oder Klarna bieten ihren Kunden zudem Ratenzahlung an. 

 

Weiterhin versprechen digitale Zahlungsdienste Sicherheit beim Onlinekauf. Da die Dienste zwischen Händler und Kunde agieren, hat der Empfänger des Geldes auf die Bankkonten und Kreditkarten des Senders keinen Zugang. Die Bankdaten stehen nur dem digitalen Dienstleister als Zwischenagent zur Verfügung. Hinzu kommt, dass wichtige Größen des Online-Zahlungsverkehrs Käuferschutz als weitere Sicherheitsfunktion anbieten.

 

Werden Warenbestellungen nicht geliefert oder kommen beschädigt beim Käufer an und das Problem kann nicht direkt mit dem Händler geklärt werden, so schalten die Dienstleister den Käuferschutz ein. Das Zahlungsunternehmen prüft als Mittelsmann den Kaufvorgang. Ist der Anspruch des Käufers berechtigt, erhält er vom Dienstleister sein Geld zurück.

 

Nachteile der Online-Zahlungsdienste

Neben diesen Vorteilen ist der digitale Zahlungsverkehr auch mit einigen Nachteilen verbunden. Wer im Internet über Zahlungsdienstleister Transaktionen abwickelt, sollte sich bewusst sein, dass diese nicht den Service eines konventionellen Geldinstituts bei Problemfällen garantieren. Einmal veranlasste Zahlungen können nachträglich weder geändert noch rückgängig gemacht werden. Für besonders viel Ärger können im Nachhinein Tippfehler bei der E-Mail-Adresse des Empfängers sowie fehlerhafte Betragseinträge sorgen. Will der Sender des Geldes die Zahlung verweigern oder rückgängig machen, muss bei vielen Fällen sowohl der Empfänger als auch der Dienstleister eingeschaltet werden. 

 

Vorsicht ist angesagt bei Extragebühren. Nicht alles bieten die Dienstleister kostenlos an. Während zum Beispiel bei PayPal grundsätzlich jeder Händler verpflichtet ist, Gebühren zu zahlen, müssen alle Skrill-Nutzer bei Inaktivität mit Extrakosten rechnen. Um unangenehme Überraschungen zu vermeiden, sollten Nutzer deshalb vor der Errichtung eines Kontos die Nutzungsbedingungen der einzelnen Dienste genauestens durchlesen.

Schließlich sollte auch bedacht werden, dass die Benutzerkonten der Zahlungsdienste Ziel von Kriminellen sein können. Mit Pishing-Mails werden Kontoinhaber auf betrügerische Internetseiten geleitet, mit dem Ziel Finanzinformationen, Zugangsdaten oder andere sensible Daten zu stehlen. Deshalb sind die E-Mails von digitalen Zahlungsdienstleistern mit besonderem Vorsicht anzugehen. Wer jedoch einige Sicherheitsmaßnahmen beachtet, kann mit PayPal und Co. sichere Zahlungen veranlassen.

 

Fazit: Die einfache Handhabung und die Schnelligkeit des Zahlungsverkehrs sind wichtige Vorteile, welche die Popularität der digitalen Zahlungsdienstleister steigern. Doch Nutzer sollten bedenken, dass das Thema Sicherheit ein zweischneidiges Schwert ist. Während die Zahlungsdienstleister als Zwischenagenten die Senderdaten vom Empfänger schützen, sind sie gleichzeitig Zielscheibe für Datendiebstähle. Weiterhin müssen die Kontoinhaber mit Gebühren rechnen und bei der Datenangabe auf Tippfehler achten. Dennoch sind die Online-Zahlungsdienste im digitalen Zeitalter bewährte Alternativen, die mit etwas Vorsicht effektiv für den schnellen Zahlungsverkehr eingesetzt werden können.