Die besten Neobroker im Vergleich 2023

freaky finance, Neobroker-Vergleich, Smartbroker, Trade Republic, Scalable Capital Broker, FAQ Neobroker, Brokerwahl, Fragen

Neobroker-Vergleich - Fakten und meine Erfahrungen

Du bist auf der Suche nach einem Broker, bei dem du kostengünstig handeln kannst und gleichzeitig das richtige Angebot findest? Du willst einen ehrlichen Erfahrungsbericht und keine bezahlten Werbe-Vergleiche? Dann habe ich hier eine tolle Übersicht für dich.

 

Seit 2019 mit Trade Republic der erste “echte” Neobroker in Deutschland gestartet ist, wird diese neue Möglichkeit der Depoteröffnung zunehmend beliebter. Spätestens der jüngste Börsenboom nach dem Corona-Crash hat dazu geführt, dass immer mehr Wertpapiere über immer mehr Lowcost-Depots gehandelt werden. Grund genug für mich, einige davon genauer unter die Lupe zu nehmen und über Monate hinweg persönlich zu testen. Das Ergebnis: Der wohl umfassendste Vergleich von Trade Republic mit Smartbroker und Scalable Capital im Netz.

 

Dieser Artikel wurde am 04.01.2023 überarbeitet, um den ständigen Änderungen und neuen Features der Anbieter gerecht zu werden.

 

Den neuesten Hammer hat Trade Republic rausgehauen. Dort gibt es inzwischen satte 4 % Zinsen auf das nicht investierte Kapital*. Dazu unten mehr.

 

Falls du lieber schnell eine anschauliche, kompakte Übersicht der drei Anbieter sehen möchtest: Scrolle einfach direkt zum Seitenende. Ansonsten wünsche ich dir viel Spaß und eine informative Lektüre der detaillierten Analyse.

 

Trade Republic vs. Scalable Capital vs. Smartbroker

Ich gehe im Folgenden erst auf Neobroker im Allgemeinen, anschließend auf Trade Republic, Scalable Capital und Smartbroker im Detail ein und zum Schluss gibt es mein persönliches Fazit:

Was macht einen Neobroker eigentlich zum Neobroker?

Meine erste Aktie habe ich noch von einem Bankberater kaufen lassen. Nach einem persönlichen Beratungsgespräch gab dieser die Order auf und ein paar Tage später erhielt ich Nachricht über die Einbuchung in meinem Depot. Kaum noch vorstellbar, oder?

 

Durch den Online-Handel wurde diese Form des Wertpapierkaufs weitgehend abgelöst. Die Flexibilität, Eigenständigkeit und Geschwindigkeit bei der Geldanlage sind spätestens mit Einführung der Direktbanken, wie z. B. Comdirect (zur Comdirect*) und Consorsbank (zur Consorsbank*) um die Jahrtausendwende bereits deutlich gestiegen.

 

Geblieben sind aus heutiger Sicht relativ hohe Ordergebühren, die kann schnell mal 10 - 15 Euro schon für eine kleinere Transaktion betragen. Unter 1.500 Euro macht eine Einzelanlage dort daher wenig Freude und man muss häufig lange warten, bis der Kursgewinn die Kosten wieder wettmacht.

 

Und jetzt sind sie da: Die Neobroker. Broker, bei denen das kostengünstige Handeln im Vordergrund steht, gepaart mit einem einfachen Anmeldeprozess sowie für jeden schnell nachvollziehbaren Funktionen und Gebühren.

 

Verzichtet wird dafür auf diverse Zusatzfunktionen, umfangreiche Wertpapierinformationen und Kundenservice. Allerdings klingt “Jede Order nur 1 Euro” auf den ersten Blick verdächtig nach einer Werbebotschaft, an der ein Haken dran sein muss. Kann sich dieses Geschäft für die Anbieter rechnen oder gibt es vielleicht versteckte Kosten auf den zweiten Blick?

 

 

Wie verdienen Neobroker trotz Null- bis Niedrigpreisen eigentlich Geld?

Oft habe ich gelesen, dass die niedrigen Ordergebühren nur über die tatsächlichen Kosten hinwegtäuschen. Dass Kunden von Neobrokern ungewöhnlich hohe Spreads in Kauf nehmen müssen und damit tendenziell zu teuer einkaufen. Aber das ist Quatsch.

 

Auch bei L&S oder gettex müssen sich die Preise am Markt orientieren. Die Antwort ist viel simpler und doch eine Revolution am Broker-Markt: Nicht der Kunde finanziert die Bank, sondern die Rückvergütung durch die genutzten Handelsplätze. Durch den Fokus auf Exklusivpartner erhalten die Neobroker Rückvergütungen der Börsen für jede durchgeführte Transaktion. Durch Partnerschaften zahlt teilweise zusätzlich der Emittent (z. B. ETF-Anbieter) einen Beitrag oder er verzichtet zumindest auf sonst übliche Gebühren.

 

Die Logik: Durch die niedrigen Orderkosten steigt die Anzahl an Transaktionen und damit der Umsatz für den Neobroker. Diese Einnahmen bei gleichzeitig niedrigen Fixkosten durch das reduzierte Angebot machen das Geschäftsmodell attraktiv. Der Kunde bekommt nur das, was er oder sie bereit ist zu zahlen. Trading ohne Schnickschnack.

 

Die Zielgruppe ist imstande, sich ohne Beratung um die Geldanlage und dafür erforderliche Informationen zu kümmern. Sie will nur eine einfache Möglichkeit, Papiere zu handeln, und das zu einem möglichst niedrigen Preis. Die europäische Einlagensicherung und seriöse Bankpartner reichen als Sicherheit aus. Für mich als leidenschaftlicher und langjähriger Anleger sind das schlagkräftige Argumente, Neobroker zu nutzen. Ich brauche ein Depot, um Wertpapiere zu handeln und zu verwalten. Nicht mehr und nicht weniger. 

 

Und das kann durchaus so bleiben. Im extraETF-Magazin* 4/21 von extraETF hat Trade Republic-Mitgründer Christian Hecker persönlich versprochen, dass er die Kostenfreiheit auf Jahrzehnte erhalten wird.

 

Dennoch möchte auf dich auf ein Risiko hinweisen, das die Natur des Neobrokers mit sich bringt: Gerade weil es so einfach und günstig ist, in Wertpapiere zu investieren, und gerade weil das teilweise bereits ab 1 Euro Ordervolumen möglich ist, ist die Versuchung groß. Vor allem per App lässt sich schnell mal eine Aktie angucken, von der man gehört oder gelesen hat, und du bist nur einen Klick von einem Kauf entfernt. Das Ganze wirkt so spielerisch, dass du schon mal vergessen kannst, dass es sich hier um dein eigenes, selbst verdientes Geld handelt. Das geht mir genauso. Klar ist mir aber auch, dass ich beim Neobroker nicht Lotto spiele, sondern jede Anlageentscheidung bewusst und auf Basis einer umfangreichen Analyse treffe.

 

Bei Derivaten mit Hebelwirkung ist das natürlich nochmal wichtiger als bei Aktien oder Aktien-ETFs. Je mehr du handelst, desto mehr verdient der Neobroker. Diesen Zusammenhang halte ich mir regelmäßig vor Augen, um meiner Strategie treu zu bleiben. Wenn du das ebenfalls machst, steht der Nutzung aus meiner Sicht eigentlich nichts entgegen. Somit stellt sich die Frage: 

 

Welchen Neobroker kann ich empfehlen?

Der Markt an Neobrokern wächst rasant. Mit Smartbroker, Scalable Capital und Trade Republic fokussiere ich mich hier auf drei relativ etablierte Anbieter, die ich jeweils seit einigen Monaten selbst nutze. Das Gute vorweg: Jeder der drei ist grundsätzlich empfehlenswert.

 

Die Argumentation pro Neobroker ist für mich auch eindeutig. Während wir die Rendite unseres Portfolios nur eingeschränkt beeinflussen können, sind die Kosten unsere eigene Entscheidung. Und mit Neobrokern lassen sich die Kosten fürs Depot (fast) auf null senken – wodurch sich die Gesamtrendite erhöht. Warum sollte ich also darauf verzichten?

 

Die EU-Einlagensicherung von 100.000 Euro je Kunde greift hier genau wie bei jeder “klassischen” Bank. Sowieso bezieht sich diese nur auf Cash-Beträge - deine Wertpapiere sind grundsätzlich als Sondervermögen geschützt, da sie von der Depotbank nur verwahrt werden. Bei einer Pleite der Bank würden sie nicht verloren gehen; das ist vergleichbar mit einem Schließfach, das du noch räumen kannst, bevor die Bankfiliale dicht macht.

 

Alle drei Neobroker im Test bieten außerdem einen Depotübertrag an, Freistellungsaufträge und deutsche Steuerabrechnung sind ebenfalls selbstverständlich. Ein kompletter oder teilweise Depotwechsel ist damit problemlos möglich (warum ich dennoch zu mehreren Depots rate, siehst du unten im Fazit). 

 

Selbst, wenn dir das langfristige Vertrauen in die Neobroker (noch) fehlt oder du kein 100 % gutes Gefühl bei der Sache hast, kannst du sie also nutzen, um gratis Wertpapiere zu kaufen und diese dann kostenlos in andere Depots zu übertragen.

 

Wichtig ist, dass du dir die jeweiligen Vor- und Nachteile genau anschaust, bevor du dich entscheidest. Der Teufel steckt wie so häufig im Detail, auch wenn alle drei verhältnismäßig offen kommunizieren, was man bekommt und was eben nicht. Folgende Fragen solltest du dir vorweg stellen:

 

freaky finance, Neobroker-Vergleich, Smartbroker, Trade Republic, Scalable Capital Broker, FAQ Neobroker, Brokerwahl, Fragen

Trade Republic: Deutschlands erster Neobroker

Trade Republic wurde gegründet, um Neobroker zu sein. Alles bei diesem Anbieter ist darauf ausgerichtet, den Handel von Wertpapieren einfach, intuitiv und preiswert zu gestalten. In der modern designten App stehen Aktien, ETFs, Cryptos und Derivate (über den Partner HSBC, bei dem auch sämtliche Wertpapiere verwahrt werden) zur Auswahl. Anders formuliert: Aktiv gemanagte Fonds und Anleihen suchst du hier vergebens. Vorhanden ist inzwischen die Möglichkeit, am Desktop auf dein Depot zuzugreifen. Allerdings besteht diese aus meiner Sicht eher aus einer abgespeckten Version der App – hier muss noch Entwicklungsarbeit reinfließen!

 

Dafür bietet Trade Republic eine große Auswahl an ETF-Sparplänen sowie die bisher größte verfügbare Anzahl sparplanfähiger Einzelaktien (ca. 2.500). Und das ab einer Mindest-Ordergröße von lediglich 10 Euro und absolut gratis für Sparpläne bzw. zu einer Ordergebühr von nur 1 Euro. Möglich macht das die ausschließliche Abwicklung über Lang & Schwarz Exchange, wodurch auch permanent Echtzeit-Kurse angezeigt werden. Für Einsteiger mit geringerem Anlagevolumen und großem Interesse an langfristigem Vermögensaufbau ist das natürlich perfekt. Die Order-Varianten Market, Limit und Stop sind dafür ebenfalls ausreichend. Erfahrene Anleger profitieren natürlich genauso von den niedrigen Gebühren, vermissen aber vielleicht die Möglichkeit, über den Handelsplatz zu entscheiden oder einen Excel-Abzug des Depots für Analysen herunterzuladen. Grundsolide ist im Hintergrund übrigens die Solarisbank AG aktiv, bei der auch dein Verrechnungskonto geführt wird. 

 

Seit einiger Zeit erhält man für das nicht investierte Kapital 4 % Zinsen. Die Zinsgutschrift erfolgt monatlich. Der Zinssatz kann sich natürlich jederzeit ändern, gilt aber erstmal zeitlich unbegrenzt und ist auf maximal 50.000 € gedeckelt. Zwischen Bestands- und Neukunden wird hier nicht unterschieden. Man fährt hier besser als mit fast jedem Tagesgeldangebot am Markt.

👉 4 % aufs Tagesgeld bei Trade Republic*

 

Einen Kritikpunkt will ich aus eigener Erfahrung nicht verheimlichen: Zu starken Handelszeiten kommt es bei Trade Republic immer wieder zu Systemausfällen. Das heißt, wenn Aktien gerade besonders stark steigen oder fallen ist die App teilweise nicht zugänglich. Für einen Buy-and-Hold-Anleger oder Sparpläne ist das wenig relevant, für Intraday-Handel oder erfolgreiches Derivate-Trading jedoch ein Risiko. 

 

Darüber hinaus empfinde ich persönlich es als extrem umständlich, dass auch die Mailbox nur übers Smartphone verfügbar ist und alle Dokumente denselben Dateinamen erhalten. Für mich als breit diversifizierten Anleger mit vielen Titeln im Depot macht es das nahezu unmöglich, Dividendenabrechnungen und Wertpapierinformationen geordnet in meine Ablage auf den PC zu übertragen.

 

Über die neue Desktop-Version von Trade Republic lassen sich die Dokumente überhaupt nicht herunterladen, für mich eine große Enttäuschung. Ich habe hierzu intensiven Kontakt mit dem Kundenservice gehabt – einziger Erfolg: Auf Anfrage werden die Belege dir auch per E-Mail gesendet. Für mich jedoch erneut mit einem Haken, da weiterhin alle Dokumente einheitlich benannt sind und sich aufgrund der Verschlüsselung dann nicht automatisiert in Portfolio Performance oder ähnliches reinladen lassen.

 

Erfreulich hingegen ist die Möglichkeit, den verfügbaren Cash-Bestand jetzt auch in Echtzeit erhöhen zu können - über Visa, Mastercard, Apple Pay oder Google Pay. Damit kann ich schneller auf sich bietende Gelegenheiten reagieren und zum Beispiele Nachkäufe tätigen, ohne eine Überweisung abwarten zu müssen.

  

Außerdem bietet Trade Republic ein weiteres Argument, das die Vorreiterrolle als Neobroker untermauert: Den tatsächlichen Handel von Krypto-Währungen. Inzwischen werden die Cryptos Bitcoin, Ethereum, Litecoin, Bitcoin Cash, Stellar, EOS, XRP, Uniswap und Chainlink angeboten, ebenfalls für 1 Euro pro Trade und wie jedes Wertpapier in der App sichtbar. Die Verwahrung erfolgt bei der in Deutschland ansässigen BitGo Deutschland GmbH. Für mich ein tolles Beispiel dafür, wie viel Bewegung im Brokermarkt ist und wie fokussiert man das Produkt auf die Nutzer ausrichtet. Aber Achtung: Geld verdient wird hier ausnahmsweise doch am recht ordentlichen Spread von 2 %. Und übertragen lassen sich die Coins auch nicht, laut FAQ ist weder das Versenden noch das Empfangen von Cryptos möglich. Daher bevorzuge ich im Zweifelsfall „reine“ Krypto-Börsen.

 

Übrigens: Falls du dich gerne über Trends am Aktienmarkt informierst, bietet Trade Republic noch ein zusätzliches Feature. In der App kannst du ganz einfach die aktuell meist gehandelten Papiere einsehen und über den täglichen Podcast “Ohne Aktien wird schwer” gibt es noch mehr Anlageideen. Letzterer ist auch für Nicht-Kunden über die gängigen Portale abrufbar. Wie immer gilt: Inspiration ist super, eine Kaufentscheidung sollte man aber nicht ausschließlich auf Basis dieser Kurzinformationen treffen. 

 

Für deine Entscheidung in Sachen Broker fasst die folgende Grafik noch einmal alle Highlights zu Trade Republic zusammen.

 

freaky finance, Neobroker-Vergleich, Trade Republic, FAQ Neobroker, Brokerwahl, Fragen
freaky finance, Neobroker-Vergleich, Trade Republic, FAQ Neobroker, Brokerwahl, Fragen

Wenn dich die Features dieses Neobrokers überzeugt haben gelangst du über diesen Link zur Depoteröffnung:

👉 zu Trade Republic*

 

 

Scalable Capital: Gratis Sparpläne und Trading per Flatfee

Scalable Capital ist ebenfalls ein deutsches Startup, war allerdings ursprünglich nur als Robo-Advisor* in der Vermögensverwaltung aktiv. Seit Sommer 2020 gibt es zusätzlich den Scalable Capital Broker, der sich damit positioniert hat, dass sämtliche in Deutschland handelbaren ETFs über ihn erworben werden können. Damit ist Scalable Capital inzwischen nicht mehr alleine, dafür gibt es zusätzlich rund 2.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETNs und ETPs auf Cryptos (Exhcange Traded Notes, d. h. börsengehandelte Indexfonds auf Währungen, bzw. ET Products, also Schuldverschreibungen, die den Kurs einer Krypto-Währung nachbilden) und sparplanfähige ETCs (ET Commodities, d. h. börsengehandelte Rohstoffe). Seit August 2021 im Angebot sind außerdem auch Derivate von Goldman Sachs, HSBC und HypoVereinsbank onemarkets, die ab einem Volumen von 250 EUR gehandelt werden können. Im Hintergrund agiert die Baader Bank, bei der sowohl das Verrechnungskonto geführt als auch das Depot verwaltet wird.

 

Das Preismodell von Scalable Capital ist zweigeteilt: Im FREE Broker-Modell ist das Depot kostenlos, dafür zahlt man 0,99 Euro je Transaktion über den Partner gettexGratis hingegen sind sämtliche Sparpläne auf ETFs oder Aktien und das schon ab einer Sparrate von 1 Euro. Mit diesem Preis-Update hat Scalable inzwischen Trade Republic als günstigsten Neobroker abgelöst. Im alternativen Preismodell, dem PRIME Broker zahlst du hingegen 2,99 Euro pro Monat (bei jährlicher Zahlung), dafür entstehen keinerlei weitere Kosten, egal wie viel und welche Produkte du über gettex handelst (bei Einzeltransaktionen ab einer Ordergröße von 250 Euro). Du zahlst also gewissermaßen eine Flatfee auf Wertpapiertransaktionen. Ein Wechsel zwischen den Modellen ist jederzeit möglich. Ebenso der Handel über Xetra, der in beiden Modellen für 3,99 Euro pro Trade + 0,01 % Handelsplatzgebühr (mind. 1,50 EUR) als Alternative zur Verfügung steht. Interessant ist gerade in volatilen Zeiten auch der von Scalable eingeführte Anlegerschutz, der auch bei Käufen ohne eingetragenes Limit automatisch eine Preisgrenze bei 5 % über dem aktuell verfügbaren Kurs setzt. So bist du davor gefeit, ungewollt teuer in kurzfristige Kursausschläge hineinzukaufen.

 

Auch ein schickes Tool: Per „Smart Predict“ wird dir bei Limit Orders eine von KI errechnete Wahrscheinlichkeit angezeigt, mit der die Order zum avisierten Kurs in der nächsten Stunde ausgeführt wird. 

 

Öffentliche Kritik musste Scalable im Herbst 2020 einstecken, als die persönlichen Daten von über 30.000 Kunden durch einen ehemaligen Mitarbeiter entwendet und im Darknet zum Verkauf angeboten wurden. Auch für mich persönlich absolut ärgerlich und ein Anfängerfehler. Positiv gesehen hatte dies allerdings die folgerichtige Forcierung der Informationssicherheit zur Folge und Scalable hat entstehende Kosten für Kunden (z. B. Ausstellung eines neuen Personalausweises) sofort beglichen. Leider bleibt dieses Thema bei allen Online-Aktivitäten ein Risiko, wie man fast täglich der Presse entnehmen kann.

 

Immer wichtiger werden im Broker-Vergleich die Sparpläne. Hier gilt inzwischen maximale Flexibilität bei Scalable Capital: Mit einer Summe zwischen 1 und 5.000 Euro sind Aktien und ETFs besparbar. Und das an neun verschiedenen Tagen im Monat, monatlich, zweimonatlich oder vierteljährlich. Als Inflationsschutz wird die automatische Dynamisierung der Sparrate mit 2, 3 oder 5 % pro Jahr angeboten. Mehr geht kaum! Fonds sind bislang wie bei allen anderen nicht sparplanfähig. Aber die Frequenz, mit der neue Features hinzugefügt werden, zeigt den Anspruch, sich im Wettbewerb dauerhaft weit vorne zu etablieren.

 

Trotzdem gibt es hier einen kleinen Abzug in der B-Note: Bislang werden Aktien-Sparpläne auch bei US-Aktien am Vormittag ausgeführt. Das hat ungünstige Kurse zur Folge, weil die US-Börsen ja noch geschlossen sind. Ich habe hier bereits mehrfach beim Kundenservice eine Änderung angeregt, aber kein Feedback dazu erhalten.

 

Zuletzt ist  das Alleinstellungsmerkmal mit nativer Smartphone-App plus Desktop-Lösung im selben Stil gefallen, wobei sie aus meiner Sicht mit dem Angebot weiterhin ganz vorne liegen (siehe Kommentare zu den anderen Neobrokern). Weitergehende Informationen zu Wertpapieren sind in beiden Anwendungen mehr oder weniger Fehlanzeige, ebenso wie der Depot-Download in Excel, was mich persönlich aber nicht stört. Nachdem Scalable inzwischen die justETF-Plattform übernommen hat, könnte ich mir vorstellen, da kommt noch mehr nach.

 

Eine Anbindung an externe Portfoliomanagement-Software, wie etwa den extraETF Finanzmanager, ist außerdem bereits heute problemlos möglich.

 

Aus meiner Sicht ist der Broker für dich dann interessant, wenn du dir ein Portfolio aus Aktien, Derivaten und aktiv gemanagten Fonds aufbauen willst. Ganz nett ist zusätzlich die Möglichkeit, sich über ETPs an die Crypto-Welt heranzutasten. ETPs sind jüngst mit einem eigenen Tab in die App eingebracht worden, bislang sind sie für Bitcoin, Ethereum, Ripple und Litecoin handelbar (Achtung: Das ist zwar super einfach, die jährlichen Kosten der Produkte liegen aber schnell bei 2 % - unbedingt vorm Kauf prüfen. Scalable zeigt sich hier großzügig, für PRIME Crypto-ETPs ihres Partners CoinShares erstatten sie dir die TER!). Ich selber nutze das genauso wenig wie den Handel von Coins über Trade Republic, da ich ja bereits seit längerem direkt in Kryptowährungen investiere.

 

Hauptargument pro Scalable ist für mich im FREE Modell die Auswahl und Flexibilität der Gratis-Sparpläne sowie im PRIME Modell die Flatrate, die nach Abzug der monatlichen Gebühr wirklich kostenfreien Handel bedeutet.

 

Auch Scalable bietet mit “Money, Markets & Machines” einen öffentlichen Podcast an, der wöchentlich Inhalte rund um die Geldanlage vermittelt, im Vergleich zu Trade Republic mit weniger Fokus auf einzelne Wertpapiere. 

 

Die relevanten Highlights zu Scalable Capital für deine Broker-Entscheidung fasst die folgende Grafik noch einmal zusammen.

 

freaky finance, Neobroker-Vergleich, Scalable Capital Broker, FAQ Neobroker, Brokerwahl, Fragen
freaky finance, Neobroker-Vergleich, Scalable Capital Broker, FAQ Neobroker, Brokerwahl, Fragen

Wenn dich die Features dieses Neobrokers überzeugt haben gelangst du über diesen Link zur Depoteröffnung:

👉 zu Scalable Capital*

 

 

Smartbroker: Umfassendes Angebot zum kleinen Preis

Das erste, was beim Smartbroker ins Auge fällt ist die (noch) fehlende Smartphone-App. Zwar lässt sich der Browser-Zugang auf über mobile Geräte nutzen, der Komfort ist aber nicht vergleichbar mit Trade Republic oder Scalable Capital. Das liegt daran, dass hier kein spezielles Startup hinter steht, sondern eine Marke der wallstreet:online-Gruppe, ein Medienhaus mit Fokus auf Finanzinformationen, in Zusammenarbeit mit der französischen Großbank BNP Paribas. Zum Glück soll sich das allerdings bald ändern – Smartbroker möchte seinen Kunden künftig eine App und ein völlig neu gestaltetes Nutzererlebnis in der Desktop-Anwendung bieten. Eine schnellerer Depoteröffnungsprozess und der Handel mit Kryptowährungen sollen die Neuerungen und den den geplanten "Smartbroker 2.0" abrunden.

 

Kleiner Fun Fact am Rande: wallstreet:online hielt bis April 2020 noch eine Minderheitsbeteiligung an Trade Republic, die sie dann für ca. 3,5 Millionen Euro verkauft haben, um sich ganz auf Smartbroker zu konzentrieren.

 

Und der Schulterschluss mit einer der größten Banken Europas hat durchaus Vorteile: Mit in Summe über 50 Handelsplätzen, dem vollen Umfang an Aktien, ETFs, Fonds, Anleihen, ETCs und Derivaten sowie diversen Order-Typen entspricht das Angebot dem, was wir von klassischen (Direkt-)Banken kennen.

 

Auch die Möglichkeit, bis zu 10 Unterdepots anzulegen, ist vorhanden. Das nutze ich selbst beispielsweise, um mein REITs-Trading Depot und das REITs-Dividenden Depot auch separat betrachten zu können. Gleichzeitig will Smartbroker den Neobroker-Markt erobern, weshalb kürzlich Aktiensparpläne eingeführt wurden, sie bisher als einzige gratis Fondssparpläne ermöglichen und sich die Preise auch sonst auf niedrigstem Niveau bewegen.

 

Für die vollständige Übersicht, schau bitte in die Neobroker-Vergleichstabelle, die unten zum Download bereit steht. Die Depotführung ist grundsätzlich gratis, wobei das Cash-Guthaben ab einer gewissen Summe und einer Nicht-Investitionsdauer von drei Monaten mit Negativzinsen belegt wird. Aber wir wollen ja investieren, und das geht auch bei Smartbroker richtig gut: Ab einer Anlagesumme von 500 Euro handelst du über gettex gratis, über Lang & Schwarz für 1 Euro pro Trade. Andere deutsche Börsenplätze sind mit 4 Euro Ordergebühr ebenfalls extrem günstig. 

 

Bei Sparplänen ist die Hürde noch geringer, da sind bei ETFs und anderen Fonds bereits 25 Euro als Rate zulässig (für Aktien ab 125 Euro) und der Ausführungs-Rhythmus kann hier schon immer nicht nur monatlich, sondern auch zweimonatlich, viertel- oder halbjährlich gewählt werden. 

 

In Sachen Kosten aufpassen solltest du allenfalls, wenn du gerne in Xetra-Gold investierst: Für die Verwahrung fallen 0,0298 % des Bestandswerts pro Monat (inkl. MwSt.) an. Positiv hingegen ist die Option, Neuemissionen (IPOs) zu zeichnen, was ich bei einem Neobroker nicht unbedingt erwartet hätte. Im Gegensatz zu Trade Republic und Scalable Capital lassen sich bei Smartbroker auch sämtliche Depotwerte zur weiteren Analyse in Excel exportieren. Genauso modern wie bei den anderen wirkt das Social Media Marketing - über Instagram und Co findest du regelmäßig Updates zu den Trades der Community, spannenden Statistiken und Erklärungen von Börsen-Begriffen.

 

Aus meiner Sicht ist das Angebot in seiner Breite wirklich hervorragend, Grafik und Usability der Browser-Ansicht führen allerdings zu deutlichen Abstrichen in der B-Note. Nichtsdestotrotz: Gerade wenn du größere Summen investierst und vielleicht nur ein Depot führen möchtest, ist Smartbroker eine beachtenswerte Option. Und die mangelnde Verführung durch eine App ist je nach eigenem Spieltrieb vielleicht auch nicht nur als Nachteil zu werten.

 

Für deine eigene Broker-Entscheidung führt die folgende Grafik nochmals alle Highlights zu Smartbroker auf.

 

freaky finance, Neobroker-Vergleich, Smartbroker, FAQ Neobroker, Brokerwahl, Fragen
freaky finance, Neobroker-Vergleich, Smartbroker, FAQ Neobroker, Brokerwahl, Fragen

Wenn dich die Features dieses Neobrokers überzeugt haben gelangst du über diesen Link zur Depoteröffnung:

👉 zum Smartbroker*

 

 

Fazit: Es gibt für jeden Kundentyp den richtigen Neobroker

Wie oben angesprochen habe ich alle drei Broker getestet und ich behalte meine Depots auch bei allen bei. Smartbroker besticht durch seine Auswahl an Börsenplätzen, die mir den Kauf fast jeden Titels weltweit möglich machen und das zu attraktiven Konditionen. Trade Republic eignet sich hervorragend, um per ETF-, Aktien- oder Crypto-Sparplan zu niedrigen Kosten langfristige Positionen aufzubauen und in die Krypto-Welt einzusteigen. Scalable Capital schließlich hat durch das gratis Sparplanangebot Charme und für Leute wie mich mit der PRIME-Flatfee ein breites Angebot, das mir auch kurzfristigere Trades oder den zeitlich selbstbestimmten Kauf in kleinen Chargen quasi zum Nulltarif bietet. Und nicht zuletzt: Alle drei entwickeln sich ständig weiter, um im Wettbewerb nach vorn zu kommen. Und ich finde es super spannend, diese Entwicklungen direkt mitzuerleben. 

 

Auch unabhängig davon ist es aus meiner Sicht übrigens nicht verkehrt, mehrere Depots zu führen. Solange es nichts kostet, kann ich so für mich das Maximum herausholen. Wenn das Vermögen wächst, gibt es mir trotz aller Sicherheiten auch ein besseres Gefühl, wenn ich das Geld und die Wertpapiere auf mehrere Bankhäuser verteilen kann. Da schadet es auch nicht, neben den Neobrokern noch eine etablierte Direktbank zu nutzen. Diese ermöglicht das Nutzen von Zusatzfunktionen (z. B. Wertpapierinformationen, Risikoanalysen, Musterdepot, Gemeinschafts- oder Juniordepot), hat eine breite Auswahl an Handelsplätzen und das Depot ist in der Regel auch bei starker Handelsaktivität technisch einwandfrei verfügbar. Und was spricht dagegen, günstig bei Neobrokern einzukaufen und die Buy-and-Hold-Positionen anschließend zu einer Direktbank zu übertragen?

 

Aber mal angenommen, du willst erst einmal mit einem Neobroker starten: Wie kannst du abschließend entscheiden, welcher Broker für dich der Beste ist? Erster, wesentlicher Faktor sind sicherlich die Kosten. Die wichtigsten Positionen habe ich dir hier nochmal in der Gegenüberstellung zusammengefasst:

 

freaky finance, Neobroker-Vergleich, Smartbroker, Trade Republic, Scalable Capital Broker, Neobroker, Brokerwahl, Kostenvergleich, Übersicht

 


Abseits des Geldes bringt diese Grafik die wichtigsten Unterschiede zwischen den Brokern auf den Punkt:

 

freaky finance, Neobroker-Vergleich, Smartbroker, Trade Republic, Scalable Capital Broker, Neobroker, Brokerwahl, Entscheidungsmatrix Kostenvergleich, Übersicht

 

 

Die ausführliche Tabelle mit dem Neobroker-Vergleich gibt es hier zum kostenlosen Download. 

 

Download
PDF zum Download: Neobroker-Vergleich und Entscheidungshilfe
Die komplette Übersicht: Angebote und Preise von Trade Republic, Scalable Capital und Smartbroker
2021_12_FreakyFinance_Neobroker_5.pdf
Adobe Acrobat Dokument 172.9 KB

 

 

Hast du den für dich idealen Neobroker finden können? Falls ja, gelangst du über diese Links direkt zur Depoteröffnung bei Scalable Capital*, Smartbroker* oder Trade Republic*.

 

Mit Nutzung dieser Links unterstützt du mich dabei, dir weiter so umfassenden und gleichzeitig unabhängigen Content gratis zur Verfügung stellen zu können.