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Die 200-Tage-Linie: Bedeutung und Anwendung im Aktienhandel für Privatinvestoren

Mit dem Golden Cross zum Börsenerfolg?

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Der einfache gleitende Durchschnitt (200d)

Wenn du dich intensiver mit dem Aktienmarkt beschäftigst, stößt du früher oder später auf die 200-Tage-Linie. Diese Linie, auch bekannt als der 200-Tage-Durchschnitt oder (einfacher) gleitender Durchschnitt, gilt als einer der am häufigsten verwendeten technischen Indikatoren. Sie kann dir helfen, langfristige Trends an den Finanzmärkten zu erkennen und gibt wichtige Signale für Kauf- und Verkaufsentscheidungen. 

 

Doch wie funktioniert die 200-Tage-Linie genau, welche Vorteile bietet sie und welche Herausforderungen können auftreten? In diesem Artikel erfährst du alles, was du über diesen Indikator wissen musst – und wie du ihn sinnvoll für deine Investitionen nutzen kannst.

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Was ist die 200-Tage-Linie?

Die 200-Tage-Linie ist ein (einfacher) gleitender Durchschnitt, der über die letzten 200 Handelstage berechnet wird. Sie glättet die täglichen Schwankungen eines Aktienkurses und zeigt einen langfristigen Trend an. Dabei wird jeden Tag der Durchschnittswert der letzten 200 Schlusskurse neu berechnet, was zu einer relativ stabilen und kontinuierlichen Linie führt.

 

Die Grundidee hinter diesem Indikator ist es, dir als Anleger zu helfen, Trendrichtungen zu erkennen und das Grundrauschen der täglichen Marktschwankungen auszublenden. Im Vergleich zu kürzeren gleitenden Durchschnitten wie dem 50-Tage-Durchschnitt reagiert die 200-Tage-Linie weniger empfindlich auf kurzfristige Schwankungen und gibt dir somit eine stabilere Übersicht über den langfristigen Trend.

 

 

Die Bedeutung der 200-Tage-Linie im Aktienhandel

Die 200-Tage-Linie wird von vielen Investoren und Tradern als entscheidender Referenzpunkt angesehen. Der Grund dafür ist, dass sie wichtige Signale über die langfristige Entwicklung einer Aktie liefert. Hier sind die beiden Hauptszenarien:

  • Wenn der Kurs über der 200-Tage-Linie liegt: Dies wird oft als bullisches Signal interpretiert. Es deutet darauf hin, dass sich die Aktie in einem langfristigen Aufwärtstrend befindet und potenziell weiteres Wachstum vor sich hat. Investoren sehen dies oft als Kaufgelegenheit.
  • Wenn der Kurs unter die 200-Tage-Linie fällt: Dies wird als bärisches Signal gewertet. Es signalisiert einen möglichen langfristigen Abwärtstrend. Viele Anleger entscheiden sich in diesem Fall, ihre Positionen zu verkaufen oder sie zumindest kritisch zu hinterfragen.

 

Diese beiden Grundszenarien geben dir eine erste Orientierung, wann es Zeit sein könnte, Aktien zu kaufen oder zu verkaufen. Doch wie bei jedem Indikator gibt es auch hier Vor- und Nachteile, die du kennen solltest.

 

 

Vor- und Nachteile der 200-Tage-Linie

Vorteile der 200-Tage-Linie

  1. Einfachheit und Verständlichkeit: Die 200-Tage-Linie ist sehr einfach zu berechnen und zu verstehen. Du musst kein mathematisches Genie sein, um den gleitenden Durchschnitt zu nutzen. Viele Charting-Tools bieten die Möglichkeit, die Linie automatisch darzustellen, sodass du keine eigene Berechnung durchführen musst.
  2. Langfristiger Trendfilter: Der Indikator hilft dir, den „Lärm“ im Markt herauszufiltern und dich auf die großen Bewegungen zu konzentrieren. Gerade als langfristiger Anleger kannst du damit Ruhe bewahren und dich auf die wirklich wichtigen Trends fokussieren.
  3. Bewährter Indikator: Die 200-Tage-Linie hat sich über Jahrzehnte als effektives Tool für die Analyse von Märkten bewährt. Viele große Investoren und institutionelle Anleger setzen auf diesen Indikator, was ihn zu einem wichtigen Referenzwert im Markt macht.
  4. Disziplinierte Handelsstrategie: Der Indikator zwingt dich zu einer disziplinierten Handelsweise. Du folgst einer klaren Regel: Liegt der Kurs über der Linie, bleibst du investiert, liegt er darunter, gehst du eher in Cash. So kannst du emotionale Fehlentscheidungen vermeiden

 

Nachteile und Herausforderungen der 200-Tage-Linie

  1. Verzögerte Signale: Da die 200-Tage-Linie ein langfristiger Durchschnitt ist, reagiert sie langsamer auf kurzfristige Marktbewegungen. Dies bedeutet, dass du Trends oft mit einer Verzögerung erkennst. Das kann dazu führen, dass du zu spät kaufst oder verkaufst.
  2. Nicht immer treffsicher: In Phasen seitwärts tendierender Märkte (auch „Seitwärtsmärkte“ genannt) kann der Kurs ständig die 200-Tage-Linie kreuzen, ohne dass ein klarer Trend erkennbar ist. Das führt zu sogenannten „falschen Signalen“, bei denen du durch unnötige Käufe oder Verkäufe Verluste erleiden könntest.
  3. Ungeeignet für kurzfristige Trader: Wenn du ein Daytrader oder kurzfristig orientierter Investor bist, ist die 200-Tage-Linie wahrscheinlich zu träge für deine Bedürfnisse. Sie eignet sich primär für Anleger, die mittel- bis langfristig investieren möchten.
  4. Keine Prognosekraft: Die 200-Tage-Linie gibt dir nur Auskunft über den aktuellen Trend, sie kann jedoch nicht die Zukunft vorhersagen. Du solltest also auch andere Indikatoren und Fundamentaldaten in deine Entscheidung einbeziehen.

 

3. Wie nutzt du die 200-Tage-Linie effektiv für deinen Börsenhandel?

Die 200-Tage-Linie sollte nicht der einzige Indikator sein, auf den du dich verlässt. Sie kann dir jedoch dabei helfen, den allgemeinen Trend zu erkennen und dir Disziplin in deinen Anlageentscheidungen geben. Hier sind einige Tipps, wie du sie effektiv einsetzen kannst:

  • Vermeide Panik in Abwärtstrends: Wenn der Kurs einer Aktie oder eines Index unter die 200-Tage-Linie fällt, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass du sofort verkaufen solltest. Sieh dir an, wie stark die Aktie gefallen ist und ob andere Indikatoren ebenfalls auf einen langfristigen Abwärtstrend hindeuten.
  • Nutze die Linie als Bestätigung: Setze die 200-Tage-Linie als eine Art Bestätigung für andere Signale ein. Zum Beispiel kannst du sie mit kürzeren Durchschnitten wie der 50-Tage-Linie kombinieren. Wenn der 50-Tage-Durchschnitt den 200-Tage-Durchschnitt von unten nach oben kreuzt, spricht man vom sogenannten „Golden Cross“ – ein starkes Kaufsignal. Umgekehrt gilt das „Death Cross“ als Verkaufssignal.

 

Im Screener von Finviz kannst du easy nach Aktien filtern, bei denen es kürzlich zum Golden Cross gekommen ist.

 

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Ich habe diese Woche Abbott Laboratories gekauft. Dort gab es ein Golden Cross im Tageschart. Natürlich war das nicht der einzige Grund für meine Kaufentscheidung, hat diese aber gestützt.

 

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In welcher Zeiteinheit funktioniert das „Golden Cross“ am besten?

Das Golden Cross, bei dem der kurzfristige Durchschnitt (z. B. der 50-Tage-Durchschnitt) den langfristigen Durchschnitt (z. B. den 200-Tage-Durchschnitt) von unten nach oben kreuzt, funktioniert in längerfristigen Zeiteinheiten am besten. Der Grund liegt darin, dass höhere Zeiteinheiten wie der Tageschart oder Wochenchart weniger anfällig für kurzfristige Marktschwankungen sind und somit stabilere Signale liefern.

 

Während Daytrader möglicherweise ein Golden Cross in einem Stunden- oder 4-Stunden-Chart anwenden, um kurzfristige Gelegenheiten zu nutzen, hat sich gezeigt, dass im Tageschart das Signal am zuverlässigsten ist. In dieser Zeiteinheit filtert das Golden Cross viele der falschen Signale heraus, die in kürzeren Zeitrahmen häufiger auftreten. Langfristige Anleger und institutionelle Investoren beobachten in der Regel den Tageschart, um ihre Positionen auf Grundlage eines bestätigten Trends einzugehen oder zu verlassen.

 

Da das Signal in einem Tageschart auf langfristige Kursentwicklungen setzt, bedeutet es in der Regel, dass die Märkte genug Momentum aufgebaut haben, um weitere Gewinne zu erzielen. In dieser Zeiteinheit ist es weniger wahrscheinlich, dass du durch kurzfristige Marktgeräusche in die Irre geführt wirst, und das Signal hat eine höhere Aussagekraft.

 

Das Golden Cross im Wochenchart kann noch stabilere und langfristigere Signale liefern als im Tageschart, ist aber auch deutlich seltener. Der Wochenchart glättet noch mehr die kurzfristigen Marktschwankungen und bietet daher besonders für langfristig orientierte Anleger und institutionelle Investoren eine solide Grundlage, um nachhaltige Trends zu identifizieren.

Die Vorteile des Wochencharts gegenüber dem Tageschart beim Golden Cross sind:

  1. Längerfristige Trends: Der Wochenchart zeigt dir noch ausgeprägtere und nachhaltigere Kursentwicklungen. Wenn ein Golden Cross im Wochenchart auftritt, deutet das in der Regel auf einen starken, langfristigen Aufwärtstrend hin.

  2. Weniger Fehlsignale: Da der Wochenchart weniger anfällig für kurzfristige Schwankungen ist, treten weniger falsche Signale auf. Das erhöht die Zuverlässigkeit des Golden Cross.

  3. Einfache Handhabung: Für langfristig orientierte Investoren, die sich nicht täglich mit den Märkten beschäftigen möchten, ist der Wochenchart praktisch, da die Signale seltener und robuster sind.

 

Allerdings hat das Golden Cross im Wochenchart auch einige Nachteile:

  • Seltenere Signale: Da der Wochenchart deutlich langsamer ist, kommen Signale seltener vor. Das bedeutet, dass du auch später in den Trend einsteigst, was potenzielle Gewinne etwas schmälern könnte.

  • Verzögerte Reaktion: Ähnlich wie im Tageschart, tritt das Golden Cross oft erst auf, wenn ein Teil des Aufwärtstrends bereits stattgefunden hat. Im Wochenchart ist diese Verzögerung noch ausgeprägter.

 

Das Golden Cross im Wochenchart ist besonders für langfristige Investoren geeignet, die robustere und längerfristige Signale bevorzugen. Es filtert noch mehr „Marktrauschen“ heraus und eignet sich gut, um große Marktzyklen zu erkennen. Wenn du jedoch schneller auf Trendwechsel reagieren möchtest, ist der Tageschart möglicherweise eine bessere Option.

 

 

Mein Kauf der Duke Energy Aktie (ebenfalls diese Woche) war von einem Golden Cross im Wochenchart begleitet.

 

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Wenn man den Chart weiter rauszoomt, erkennt das geschulte Auge zusätzlich eine Untertassenformation im Duke-Chart. Vom vorherigen Hoch über die Konsolidierung der vergangenen 2 Jahre bis zum aktuellen neuen Hoch kann man einen U-förmigen Verlauf sehen. Mit Raik Mandel habe ich diese Chartformation einmal in einem Video besprochen. Wenn dich das interessiert, dann schau doch mal rein.

 

Chartsignale erklärt: Doppelte Böden, Untertassen und mögliche Ein- und Ausstiege:

 

Stop-Loss-Strategien implementieren

Du kannst die 200-Tage-Linie auch in deine Stop-Loss-Strategien einbinden. Wenn der Kurs unter diese Linie fällt, könntest du in Erwägung ziehen, deine Position zu verkaufen oder zumindest abzusichern, um größere Verluste zu vermeiden.

 

 

Fazit: Die 200-Tage-Linie als stabiler Indikator für deine Anlagestrategie

Die 200-Tage-Linie ist ein beliebter Indikator im Aktienhandel und besonders für Privatinvestoren ein nützliches Werkzeug, um langfristige Markttrends zu erkennen. Sie bietet dir klare Orientierung in unruhigen Märkten und kann dir helfen, disziplinierte Entscheidungen zu treffen. Gleichzeitig solltest du die Schwächen der 200-Tage-Linie nicht außer Acht lassen, insbesondere die Verzögerung bei der Erkennung von Trends und die Möglichkeit falscher Signale in Seitwärtsmärkten.

 

Wenn du lernst, die 200-Tage-Linie in Kombination mit anderen Indikatoren richtig zu nutzen, kannst du dir damit einen wichtigen Vorteil im Markt verschaffen. Bleibe ruhig, wenn der Kurs unter die Linie fällt, und nutze das Signal als Anstoß, deine Positionen zu überdenken und gegebenenfalls Absicherungsmaßnahmen zu ergreifen.

 

 

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Und du so?

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